Die Digitalisierung und ich…? – Motivierendes Gedankenspiel

Möchte man ältere Menschen an die Digitalisierung heranführen, hilft es individuelle Bedürfnisse der Senior*innen zu identifizieren. Dies geht am besten anhand einer Plananalyse. Die entscheidenden Hindernisse (z.B. Umgang mit Technik, kein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, keine Ansprechpartner*innen) lassen sich so genau benennen und notfalls konkrete Lösungen finden. Mit Hilfe eines Gedankenspiels, kann eine Plananalyse niedrigschwellig durchgeführt werden. Die Analyse wird in zwei Schritten durchgeführt.

Anleitung / Schritte

  1. Beschreibung der aktuellen Situation

Situation: „Ich habe nur noch wenig Bekannte. Einige Ältere in meiner Nachbarschaft kommunizieren über WhatsApp miteinander. Ich hätte gerne mehr Kontakt zu anderen Senior*innen, traue mir aber nicht zu, ein Smartphone/ die App zu benutzen.“

Persönliche Bedingungen (-/+): ( Ich lebe allein. In meiner Nähe gibt es keinen Seniorentreff, den ich allein Aufsuchen könnte.) (+ Meine Enkelkinder besuchen mich jedoch wöchentlich.)

Reaktionen/ Gedanken: (z.B.: Eine App könnte mich überfordern. Ich könnte Fehler machen.)

Reaktionen/ Verhalten: (Ich nutze die App/ das Smartphone nicht.)

Konsequenzen, die sich daraus ergeben: (z.B.: Ich werde weiterhin keinen Kontakt zu den anderen älteren Menschen in meiner Nachbarschaft haben.)

  1. Gedankenspiel: Was wäre, wenn…

Wie sähe meine Situation aus, wenn es die Hindernisse nicht gäbe? (z.B.: Ich könnte mich über die App mit meinen Nachbar*innen unterhalten und neue Freundschaften zu anderen Älteren aufbauen. Mit meinen Enkeln und Kindern könnte ich Fotos hin und her schicken und mehr an deren Leben teilhaben.)

Was könnte ICH dazu beitragen, damit diese Vorstellung Realität wird? (Ich könnte meinen Mut zusammennehmen und einmal ausprobieren, ob ich den Umgang mit der App vielleicht doch noch erlernen kann.)

Gibt es Personen, die ich um Rat/ Hilfe fragen könnte? (z.B.: Ich könnte meine Enkel fragen, ob Sie mir helfen. Meine Kinder könnten mich vielleicht einmal die Woche zu einer Smartphone-Sprechstunde fahren.)

Nächste Schritte: Kinder und Enkel ansprechen und Angebote in der Nähe suchen.

Weitere Hinweise

Ziel und Zielgruppe: Ältere Menschen, die keine oder wenig Angebote in der Nachbarschaft nutzen und von Einsamkeit bedroht sind oder die sich den Umgang mit digitaler Technik selbst nicht zutrauen.

Anzahl der Teilnehmenden:

Einzelgespräche oder Kleingruppen.

Zeit / Dauer:

30 Minuten, je nach Gruppengröße.

Benötigte Materialien:

Die Analyse kann schriftlich oder im persönlichen Gespräch durchgeführt werden. Ggf. wird Schreibmaterial benötigt. Ein Vordruck zum Ausfüllen ist von Vorteil.

Räumliche Voraussetzungen: Ein ruhiger Raum, ein Stuhlkreis, oder Tische.

Verweise: Zielgruppengerechte Modifizierung der Plananalyse nach Franz Caspar

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