Viele Bürgerangelegenheiten können heute digital erledigt werden. Oft ist dies sogar zeitsparend. Jedoch können ältere Menschen ohne Internetzugang ihre Angelegenheiten nicht online erledigen. Meistens fehlt die Möglichkeit, sich über Veranstaltungen oder Aktionen im Quartier zu informieren. Manchmal ist der persönliche Nutzen von digitaler Technik nicht bewusst, oder es liegen finanzielle Hürden vor. Auch die digitale Kompetenz ist häufig nicht ausreichend ausgeprägt. Ein „Quartierscomputer“, der öffentlich zugänglich ist, kann diese Hürden abbauen. Doch wie kann dieser Nutzen älteren Menschen nähergebracht werden?
Quartier erschließen
Technikunterstützte Spaziergruppen
Spaziergruppen sind eine beliebte Möglichkeit, um Teilhabe im Quartier zu fördern. Dieses niedrigschwellige Angebot fördert Bewegung, Gesundheit und den persönlichen Austausch zwischen Menschen. Es bietet sich an, bei einer regelmäßigen stattfindenden Spaziergruppe den Teilnehmenden auch Nutzung digitaler Technik näher zu bringen und kontextnah in die Aktion einzubauen.
Schmökerbude
Viele ältere Menschen, die sich für Literatur interessieren, greifen auf analoge Bücher zurück. In manchen Quartieren gibt es Lesezirkel oder Literaturtreffen, in denen gemeinsam gelesen wird und die Inhalte der Bücher besprochen werden. In diesem Kontext können Ältere auch erstmalig mit E-Books in Berührung kommen. Mit der folgenden Methode ermöglichen Sie anhand des Interessenfeldes der Zielgruppe, E-Books kennenzulernen.
Virtuelle historische Spaziergänge im Quartier oder im Museum
Zur Erkundung des eigenen Quartiers von zu Hause aus können virtuelle historische Spaziergänge genutzt werden, die als digitale Angebote von kulturellen Institutionen angeboten werden. Diese Art von Angeboten sind meistens für Menschen zugänglich, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, so auch ältere Menschen. Mittels Videos, Audiobeiträgen oder Fotos können Stadtbegehungen oder Museumsbesuche durchgeführt werden. So kann eine bessere Auseinandersetzung mit der Historie des eigenen Stadtteils oder mit dem Thema einer Ausstellung ermöglicht werden und der Mehrwert von digitaler Technik nebenbei an die Teilnehmenden herangeführt werden.
Woher komme ich? Biografiearbeit mit digitalen Techniken
Der Besuch von Orten aus der Vergangenheit kann Erinnerungen und auch schöne Gefühle wecken. Viele ältere Menschen haben beispielsweise wegen Mobilitätseinschränkungen nicht mehr die Möglichkeit, große Reisen zu wagen und in die Vergangenheit zu reisen. Digitale Ausflüge können in solchen Fällen eine Alternative darstellen. Eine Methode ist es, mittels Google Maps solche digitalen Reisen vorzunehmen und gemeinsam längst vergangene Orte zu besuchen und über die Frage „Woher komme ich?“ im Sinne der Biografiearbeit ins Gespräch zu kommen und einen digitalen Standrundgang zu absolvieren.
Pflanzenbestimmung beim Spaziergang mit dem Smartphone
Digitale Werkzeuge sind für (ältere) Menschen dann interessant, wenn sie einen konkreten Nutzen und Mehrwert für den Alltag oder die individuellen Interessen mit sich bringen. Daher ist es sinnvoll, bei den Interessen der Menschen anzusetzen und dort neue Technologien anzuwenden. In dieser Methode werden Smartphones als digitale Technik in einer analogen Umgebung spielerisch eingesetzt. Während eines geplanten Spaziergangs in der Gruppe wird mittels Smartphones und entsprechender Pflanzenbestimmungs-App die Flora der Umgebung näher betrachtet.